10.11.2021 Ariadne
Was CO2 kosten müsste, damit die EU ihre Klimaziele erreicht
Der CO2-Preis gilt als zentrales Instrument der Europäischen Union zur effektiven Senkung von CO2-Emissionen. Fragt sich nur: Was muss CO2 kosten, damit das tatsächlich klappt? Ein Ariadne Hintergrund zeigt nun: Der geplante Kohlendioxid-Preis der EU ist deutlich zu niedrig. Was genau CO2 kosten müsste, um die europäischen Klimaziele zu erreichen, hängt von mehreren Faktoren ab. Lesen Sie hier, welche das sind.
Bis 2030 will die Europäische Union ihre Treibhausgas-Emissionen um mindestens 55 Prozent senken. Mit welchen CO2-Preisen das in den unterschiedlichen Sektoren gelingen kann, haben Ariadne-Fachleute jetzt entlang des Fit-for-55 Vorschlags der Kommission ausbuchstabiert.
Zum Vergleich: Derzeit rechnet die EU-Kommission für 2030 mit einem Preis von etwa 50-80 Euro pro Tonne CO2. Die notwendigen Preise zum Erreichen der EU-Klimaziele liegen also nach Ariadne-Berechnungen deutlich höher als bislang angepeilt.
Ein entscheidender Faktor für die Höhe der notwendigen CO2-Preise ist die Aufteilung der Emissionsminderungen zwischen ETS und ESR. Ariadne-Berechnungen zeigen: Durch einen höheren Vermeidungsbeitrag im ETS könnten die unterschiedlichen CO2-Preise für die Sektoren angeglichen und das 2030-Ziel kostengünstiger erreicht werden. Im ETS läge der CO2-Preis dann bei etwa 190 Euro, in der ESR bei 195 Euro pro Tonne CO2.
Die Höhe des notwendigen CO2-Preises wird zudem maßgeblich von der Geschwindigkeit des Markthochlaufs emissionsfreier Technologien bestimmt. Umso wichtiger sind Infrastrukturausbau und Technologiepolitik – insbesondere im Hinblick auf Wind- und Solarstrom (ETD) und Elektromobilität (ESR).