Ariadne

Wie das Kopernikus-Projekt Ariadne den Weg für eine erfolgreiche Gestaltung der Energiewende weist

Fest steht: Es braucht politische Maßnahmen, um die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens zu erreichen. Das Kopernikus-Projekt Ariadne erforscht, welche Politikinstrumente dafür tatsächlich geeignet sind. Vom besseren Verständnis der Wirkung einzelner politischer Maßnahmen und Politikpfade bis hin zum Überblick über das Gesamtsystem – gemeinsam mit Akteuren aus Politik, Energiewende und Gesellschaft untersucht das Projekt sinnvolle Strategien für die Energiewende und ihre Akzeptanz bei Bürgerinnen und Bürgern. Erkenntnisse und Ergebnisse trägt das Projekt laufend auf einer multimedialen Website zusammen.

Das Bild zeigt eine Bäuerin, die auf ein Feld voller Windräder schaut.
Quelle: © Kzenon - stock.adobe.com

Nach bisherigem Kenntnisstand reichen die politischen Bemühungen der Bundesrepublik nicht aus, um die eigenen, ambitionierten Klimaschutzziele zu erreichen. Das Kopernikus-Projekt Ariadne (vollständiger Name: Ariadne – Evidenzbasiertes Assessment für die Gestaltung der deutschen Energiewende) zeigt Möglichkeiten auf, das zu ändern. Mittelpunkt des Projekts ist ein Grünbuch-Weißbuch-Prozess – er soll Entscheidern Optionen vorstellen, die Politik so zu gestalten, dass die Einhaltung der Klimaschutzziele mit gesellschaftlich akzeptierten Politikinstrumenten möglich wäre.

Das Grünbuch: Was politisch möglich ist

Grundlage aller Arbeiten ist zunächst eine Bestandsaufnahme des Status Quo. Welche politischen Maßnahmen zur Erreichung der Klimaschutzziele gibt es bereits? Reichen sie aus, um die Klimaziele zu erreichen? Welcher Maßnahmen bedienen sich andere Staaten? Und sind diese auf Deutschland übertragbar? Wenn ja, welche Wirkung erzielten sie in Deutschland? Welche Auswirkung haben sie auf die Verteilungsfrage? Welche Maßnahmen sind zusätzlich zu den bestehenden sonst noch denkbar? Was sind rechtliche Hindernisse? Und wie müssten sich politische Institutionen für die Umsetzung neuer Maßnahmen zukünftig aufstellen? Von der CO2-Steuer bis zum Verbot fossiler Brennstoffe – Ariadne analysiert alle Möglichkeiten.

Dabei denkt Ariadne mögliche Maßnahmen systemisch: Zwar bezieht es dezidiert Wissen über die Sektoren Verkehr, Gebäude, Industrie und Strom mit seine Forschung ein und entwickelt auch sektorenspezifische Lösungsansätze – Ziel ist jedoch die Erstellung eines Gesamtbilds bezüglich Technologien, Instrumenten sowie regulatorischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen.

Von Anfang an sind bei diesem Prozess politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger, Bürgerinnen und Bürger, sowie Stakeholder über einen Dialogprozess eingebunden. Ziel dieses Prozesses ist die Erstellung eines multimedialen Online-Grünbuchs. Es beschreibt mögliche Optionen der Steuerung der Energiewende.

Das Weißbuch: Was gesellschaftlich akzeptiert ist

Die Ergebnisse des Grünbuch-Prozesses sind für Ariadne die Basis einer zweiten Konsultations-Runde: In Dialogforen und Bürgerdialogen mit Politikern und Akteuren der Energiewende diskutiert das Projekt die erarbeiteten Optionen des Grünbuchs. Dabei evaluiert Ariadne, welche politischen Maßnahmen auf Zuspruch in der Bevölkerung stoßen und welche nicht. Beispielsweise bis zu welchem Preis die Bevölkerung eine CO2-Steuer mitträgt und ab wann sie sich dagegen ausspricht.

Demselben Ziel dient zudem ein Haushaltspanel, das Ariadne entwickelt, um die Wirkung politischer Instrumente und Veränderungen von Einstellungen in der Bevölkerung zu messen.

Die Ergebnisse der Reaktionen aus der Bevölkerung auf Maßnahmen des Grünbuchs sowie die Ergebnisse der Panel-Befragungen veröffentlicht Ariadne in einem multimedialen Online-Weißbuch.

Wie sich Ariadne ständig selbst aktualisiert

Über die systematischen Dialoge nimmt Ariadne neue gesellschaftliche Strömungen regelmäßig in seine fortlaufende Forschung auf. Zudem ermittelt das Projekt kontinuierlich: Was sind Deutschlands Klimaschutzziele? Wo steht die Bundesrepublik derzeit? Und: Wie könnte sich Deutschland entwickeln – je nachdem, welches Szenario politisch verfolgt wird?

Eine ständige Aktualisierung des Forschungsstands ist ein Kernelement von Ariadne. So bezieht das Projekt neue gesellschaftliche Entwicklung fortlaufend in die eigene Forschung mit ein. Gleichzeitig berücksichtigt Ariadne in seinen Arbeiten auch die fortschreitende Entwicklung technischer Möglichkeiten – insbesondere unter Einbezug der Ergebnisse der Kopernikus-Schwesterprojekte ENSUREP2X und SynErgie.

Im Verbund der Kopernikus-Projekte nimmt Ariadne damit eine bündelnde Rolle ein, indem es regulatorische Änderungsbedarfe für die Technologien der Schwestern in die politischen Maßnahmen-Kataloge aufnimmt und Auswirkungen des Einsatzes dieser Technologien auf die deutsche Klimabilanz untersucht.

 

Das sind die Partner des Ariadne-Projekts

 

Publikationen aus dem Projekt

Kurzdossier

Optionen zur Verwendung der Einnahmen aus der CO2-Bepreisung. Steuer- und fiskalpolitische Aspekte der Energiewende

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Analyse

Geographische und zeitliche Unterschiede in der Zustimmung zu Klimaschutzpolitik in Deutschland

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Policy Brief

Regionaler Steuern – Optionen für den Ausbau Erneuerbarer Energien

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Analyse

Wandel der Fernwärme im Kontext des Kohleausstiegs und der aktuellen Gaskrise

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Analyse

Energiewende auf Netto-Null: Passen Angebot und Nachfrage nach CO2-Entnahme aus der Atmosphäre zusammen?

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Analyse

Klima- und Verteilungswirkung eines Verbrenner-Neuzulassungsverbots von Pkw in Deutschland und die Rolle des CO2-Preises

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Analyse

Maßnahmen für energiesparendes Verhalten im Wohnsektor

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Policy Brief

Wie die Zivilgesellschaft am Lernprozess von Ariadne beteiligt wird

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Hintergrund

Herausforderungen bei der Digitalisierung der Energieversorgung

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Hintergrund

Bewertung klimapolitischer Instrumentenmix-Pfade – Eine Anwendung auf leichte Nutzfahrzeuge in Deutschland

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Kurzdossier

Deutschland auf dem Weg aus der Gaskrise – Wie sich Klimaschutz und Energiesouveränität vereinen lassen

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Analyse

Instrumente für eine klimaneutrale Industrie: Eine modellgestützte Szenarioanalyse des aktuellen Instrumentenmixes

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Nachhaltigkeitsbarometer

Was die Menschen in Deutschland bewegt – Ergebnisse einer Panelstudie zu den Themen Energie und Verkehr.

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Kurzpapier

Regulatorische Handlungsoptionen für ein klimaneutrales Energiesystem

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Kurzdossier

Governance-Mechanismus stärken – 2030er-Klimaziele erreichen und Lücke des EU Green Deal schließen

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Analyse

Wasserstoff und die Energiekrise – fünf Knackpunkte

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Hintergrund

Soziales Nachhaltigkeitsbarometer der Energie- und Verkehrswende – Daten- und Methodenbericht 2021

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Analyse

Einfluss der CO2-Bepreisung auf den Wärmemarkt

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Report

Sichten von Bürgerinnen und Bürger auf vier Zukunftspfade der Verkehrswende – Ergebnisse der Ariadne-Bürgerkonferenz

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Report

Bürgersichten auf zukünftige Energiewelten – Ergebnisse der Ariadne-Bürgerkonferenz

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Report

Ein fairer und solidarischer EU-Emissionshandel für Gebäude und Straßenverkehr

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Analyse

Optimale Zuteilung des CO2-Budgets der EU – Eine Multi-Modell-Bewertung

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Analyse

Entlastung der Haushalte von der CO2-Bepreisung: Klimageld vs. Absenkung der EEG-Umlage

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Analyse

Regionale Steuerungsinstrumente im Stromsektor

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Analyse

Klimapolitik zwischen CO2-Bepreisung und Förderprogrammen – Eine fiskalpolitische Betrachtung

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Report

So wird geheizt – Ergebnisse des Wärme- und Wohnen-Panels 2021

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Analyse

Mehr Kooperation wagen: Wasserstoffgovernance im deutschen Föderalismus – Interterritoriale Koordination, Planung und Regulierung

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Hintergrund

Eckpunkte und no-regret Maßnahmen für die Weiterentwicklung der CO2-Bepreisung auf deutscher und europäischer Ebene

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Hintergrund

Positionen deutscher Stakeholder zu einem europäischen CO2-Grenzausgleich

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Hintergrund

Konflikte und Akteure – Gesellschaftliche Herausforderungen bei der Umsetzung der Stromwende

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Analyse

Beitrag der Energieberatung zur Wärmewende vor Ort – Hauseigentümer und Fördergelder zielführend zusammenbringen

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Kurzdossier

Wegmarken für das EU-Klimaziel 2030: Versteckte Risiken und Chancen der Szenarien der EU-Kommission für den Pfad zur Klimaneutralität

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 ENavi: Das Vorgänger-Projekt von Ariadne

Bis Ende 2019 erstellte ENavi, das Vorgänger-Projekt von Ariadne, ein Navigationsmodell, um Auswirkungen von politischen Entscheidungen simulieren und abschätzen zu können – aufbauend auf den Ergebnissen von P2X, ENSURE und SynErgie. Dies erfolgte anhand von zehn übergreifenden Fragestellungen:

  1. Welche Technologien sind die vielversprechendsten?
  2. Welche Szenarien zum Energiesystem der Zukunft sind ökonomisch sinnvoll?
  3. Wie muss der rechtliche Rahmen im Energiesystem der Zukunft aussehen?
  4. Wie kann die Politik die Energiewende koordinieren – und die Bürger mitnehmen?
  5. Welchen Einfluss haben Werte und Lebensstile von Individuen auf die erfolgreiche Umsetzung von neuen Energiesystemen?
  6. Welche Auswirkungen haben zukünftige Technologien des Energiesystems auf die Umwelt?
  7. Wie lassen sich die Sektoren Strom, Wärme und Mobilität am besten verbinden?
  8. Welche Rolle spielt die Digitalisierung bei der Energiewende?
  9. Welche internationale Dimension hat die Energiewende?
  10. Anhand welcher Kriterien kann man die Ergebnisse bewerten?
Die Ergebnisse des Kopernikus-Projekts ENavi

Die Ergebnisse des Kopernikus-Projekts ENavi lesen Sie im Abschlussbericht des Projekts.

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Neueste News aus dem Projekt

27.03.2023 Ariadne

Kurzdossier: CO2-Abgaben für die Energiewende nutzen

Bis zu 227 Milliarden Euro: So hoch können die Einkünfte aus nationalem und europäischen Emissionshandel für Deutschland bis 2030 sein. Dies zeigen Berechnungen des Kopernikus-Projekts Ariadne. Um der Politik ein Fundament für Entscheidungen über einen effektiven Einsatz der Finanzmittel zu bauen, skizzieren die Forschenden die Konsequenzen auf Klimaschutz, Verwaltung und Wirtschaft in einem neuen Papier.

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09.03.2023 Ariadne

Ariadne-Analyse: Klimaschutz - lokal gedacht

Ziehen alle an einem Strang, gewinnt die Energiewende an Fahrt - Widerstand bremst sie. Soll das Windrad am Ortsrand gebaut oder das Tempolimit in der Stadt eingeführt werden, ist die Betroffenheit des Einzelnen hoch - ebenso der Druck auf lokale Verantwortliche. Ariadne-Forschende haben auf Basis zweier bundesweiter Panel-Umfragen die Zustimmung von 26 Klimaschutzmaßnahmen auf regionaler Ebene geschätzt und Meinungsunterschiede sichtbar gemacht.

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01.02.2023 Ariadne

Ariadne: Ansätze für den Fernwärme-Ausbau trotz Energiekrise

Zur Herausforderung, künftig ausschließlich auf Basis von Erneuerbaren Energien Wärme zu erzeugen, gesellen sich der vorgezogene Kohleausstieg und die aktuelle Gaskrise. Wie soll dann gelingen, das Fernwärmenetz insbesondere im städtischen Raum auszubauen? Forschende des Kopernikus-Projekts Ariadne finden in dieser neuen Analyse Antworten, wie der Ausbau nicht ins Stocken gerät.

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24.01.2023 Ariadne

Ariadne analysiert CO2-Entnahme: alle Optionen ausschöpfen

Emissionen lassen sich nicht überall vermeiden. Daher ist notwendig, in die Atmosphäre aufgestiegenes CO2 aktiv zu kompensieren. Ein Ariadne-Team vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung hat erstmalig für Deutschland die Vermeidung von Emissionen bis 2045 mit CO2-Entnahmeoptionen abgeglichen. Auch Wechselwirkungen und Zusammenspiel fanden Beachtung. Das macht die Analyse für die Carbon-Management-Strategie der Bundesregierung relevant.

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13.12.2022 Ariadne

Wie sich das Verbrenner-Neuzulassungsverbot auswirkt

Die Europäische Union hat eine Neuregulierung auf den Weg gebracht: Ab 2035 soll es keine Neuzulassungen von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen mit herkömmlichem Verbrennungsmotor mehr geben. Die Auswirkungen eines solchen Verbots haben Experten des Kopernikus-Projekts Ariadne jetzt erstmals in Abhängigkeit vom CO2-Preis für Deutschland untersucht.

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