06.09.2023 Ariadne

Ariadne-Analyse: Soforthilfen und Energieausweise zeigen Wirkung

Das jährlich erhobene Wärme-und-Wohnen-Panel von Ariadne gewährt detaillierte Einblicke in verschiedene Themen und Problemstellungen im Gebäudesektor. Nun legen Ariadne-Forschende eine Analyse zum Panel vor. Diese fokussiert die Auswirkungen der Energiekrise und wie die Entlastungsangebote der Regierung wirken.

Das Bild zeigt mehrere Münzstapel hinter einem Zettel, wo ein Kugelschreiber auf das Wort
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Forschende vom RWI – Leibniz-Institut für WirtschaftsforschungPotsdam-Institut für Klimafolgenforschung und Institut der deutschen Wirtschaft geben entlang der verfügbaren Daten in verschiedenen Fokus-Analysen erste Antworten auf Fragestellungen rund um die aktuelle Energiekrise. Sie beschäftigen sich in verschiedenen Themenkomplexen mit:

  • den finanziellen Belastungen, die Privathaushalten durch stark steigende Preise für Heizen und Warmwasser entstehen,
  • ob und wie Soforthilfen der Bundesregierung oder Energiesparprämien diese ausgleichen können und
  • warum bei der Entwicklung sozial gerechter Förder- und Entlastungsmaßnahmen ein Energieausweis notwendig ist.

Prämien bringen wenig, Energieausweise hingegen viel

Die wesentlichen Ergebnisse der Fokusanalysen zeigen, dass Entlastungen von hohen Energiekosten vor allem für Haushalte mit einem Einkommen von monatlich bis zu 2.700 EUR netto notwendig sind. Energiesparprämien sind derweil kein Mittel, um die Masse zu motivieren, ihren Warmwasser- und Heizbedarf zu reduzieren. Hingegen lassen sich positive Effekte bei einem flächendeckenden Einsatz von Energieausweisen erwarten. Dies kann nämlich Grundlage zielgenauerer Entlastung und Förderung von Privathaushalten sein.

Neben Angaben zum Gebäudebestand und Heizeigenschaften nehmen Ariadne-Forschende im Wärme-und-Wohnen-Panel auch eine Vielzahl sozio-ökonomischer Haushaltscharakteristika von Privathaushalten in Deutschland unter die Lupe. Dies macht das Panel zu einer umfassenden Informationsquelle für Wissenschaft und Politik. Es lässt Rückschlüsse zu, wie sich kurz- und langfristige, sozialverträgliche Klimaschutzmaßnahmen für den Gebäudesektor entwickeln. Die jährlichen Erhebungen sind bis 2026 vorgesehen.

Die Ergebnisse des Wärme-und-Wohnen-Panels setzen die 2021 gestartete Ariadne-Befragungsreihe zum Aufbau einer neuartigen Datengrundlage zur Heiz- und Energieinfrastruktur in Deutschland fort. Über die kommenden Jahre soll so eine fundierte Datengrundlage zur Wohn- und Heizsituation von Deutschlands Haushalten entstehen. So können künftig die Wirksamkeit von Maßnahmen im Gebäudesektor besser ausgerichtet und konkrete Reaktionen auf Maßnahmen besser verstanden werden. Die zweite Erhebungswelle für das Jahr 2022 wurde zu Beginn der Heizperiode zwischen Ende September und Anfang November durchgeführt. Rund 15.000 Haushalte wurden befragt, davon hatten etwa 80 Prozent bereits an der ersten Befragung teilgenommen. 66,6 Prozent der befragten Haushalte wohnten im Eigentum, zur Miete wohnten 33,4 Prozent. Alle Details zum Panel gibt's hier.

So wird geheizt: Ergebnisse des Wärme-und-Wohnen-Panels 2021: Manuel Frondel, Andreas Gerster, Kathrin Kaestner, Michael Pahle, Antonia Schwarz, Puja Singhal, Stephan Sommer. Kopernikus-Projekt Ariadne, Potsdam (2022). Hier geht's direkt zur Publikation.

Methoden-Hintergrund: Das Wärme-und-Wohnen-Panel zur Analyse des Wärmesektors. Manuel Frondel, Kathrin Kaestner, Michael Pahle, Antonia Schwarz, Puja Singhal, Stephan Sommer. Kopernikus-Projekt Ariadne, Potsdam (2021). Hier geht's direkt zur Publikation.

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