04.01.2022 Ariadne

Welche Rolle Energieberatung bei der Wärmewende spielen könnte 

Eine Ariadne-Marktanalyse hat untersucht, wie Energieberatende eines Branchenverbands Marktbarrieren, Geschäftsfelder und neue Geschäftsmodelle einschätzen. 

Das Bild zeigt ein Haus, sowie eine Wärmeaufnahme dieses Hauses.
Fotomontage: ©Ingo Bartussek - stock.adobe.com

Um den Gebäudesektor auf einen klimafreundlicheren Kurs zu bringen, ist unter anderem eine deutliche Erhöhung der Sanierungsrate bei Bestandsgebäuden notwendig. Oft wird hier in der Öffentlichkeit vor allem der Handwerkermangel als Engpass diskutiert. Auch die Energieberatung ist jedoch ein Nadelöhr: Sie soll Hauseigentümer nicht nur unabhängig und umfassend über Möglichkeiten der energetischen Gebäudesanierung informieren, sondern ist auch eine Voraussetzung für die Beantragung von Fördergeldern für die oft teuren baulichen Maßnahmen. Eine Ariadne-Marktanalyse hat jetzt untersucht, wie Energieberatende eines Branchenverbands mögliche Marktbarrieren, aktuelle Geschäftsfelder und neue Geschäftsmodelle einschätzen.

Mit der Zeit haben sich die Anforderungen und Zielsetzungen der Energieberatung stetig weiterentwickelt. Heute gehören die steigenden technischen und rechtlichen Komplexitäten erforderlicher Sanierungen auf dem Weg zur Klimaneutralität zu den größten Herausforderungen für den Hauseigentümer - entsprechend verändern sich auch die Anforderungen an die unterstützende Energieberatung. Ariadne-Fachleute von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen und der TU Darmstadt haben deshalb in Zusammenarbeit mit dem Branchenverband Gebäudeenergieberater Ingenieure Handwerker Bundesverband (GIH) eine Online-Befragung durchgeführt. Während sich vorherige Befragungen vor allem an Sanierungswillige oder Fördermittelgeber wie die KfW richteten, adressiert die vorliegende Analyse gezielt die Energieberater selbst als vermittelnde Instanz.

Gut 500 Rückmeldungen von Energieberatenden konnten für die Analyse ausgewertet werden. Die Ergebnisse sind nicht repräsentativ für alle deutschen Energieberatenden. Allerdings zeigen die Ergebnisse: Aus Sicht der GIH-Mitglieder sei der Deutschlands Markt für Energieberatung im europäischen Vergleich zwar sehr umfassend und stabil ausgebaut. Erkennbar sei jedoch auch eine stagnierende Marktdynamik und damit ein Bedarf an Verjüngung und Verbreiterung des Angebots an Beratung - zum Beispiel durch ein breiteres Beratungsangebot, zielgruppengerechtere Ansprechpartner sowie eine zentrale Anlaufstelle für Bau- und Sanierungsinteressierte.

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