04.12.2023 Ariadne

Frühe hohe CO2-Preise treiben Transformation voran

Der Preis bestimmt die Kaufentscheidung. Das trifft auch auf den CO2-Preis zu. Dieser könnte die Transformation hin zu einer klimaneutralen Energieversorgung beschleunigen - aber auch bremsen. Ariadne-Forschende haben die Wirkung von CO2-Preisschwankungen auf die Entwicklung des Stromsektors jetzt untersucht. Mit dem Fazit, dass frühe Preissteigerungen der Transformation nutzen können.

Das Bild zeigt einen Finger, der hinter dem aus Würfeln gelegten Wort
© Fokussiert – stock.adobe.com

Szenarien stellen die Entwicklung von CO2-Preisen häufig linear dar. Die Realität hingegen ist – dies macht der historische Verlauf nachvollziehbar -, dass die Preise Schwankungen unterliegen und nicht annähernd einer geraden Linie folgen. Annahme hinter dem linearen Preisverlauf ist, dass Zertifikatsmengen mit der Zeit kontinuierlich abnehmen. Dies lässt allerdings andere Einflüsse auf den Preis außer Acht. Zum Beispiel, dass Zertifikate sich auch „lagern“ und zu einem späteren Zeitpunkt einsetzen lassen, der Einsatz sich also zeitlich verschiebt. Unter anderem dadurch können erhebliche Preisschwankungen entstehen.

Diese Preisschwankungen bedingen, dass auch die Effekte auf den Ausbau Erneuerbarer Energien und die Weiternutzung von fossilen Gaskraftwerken nicht gleichbleibend sind. Vielmehr passen sie sich dem tatsächlichen CO2-Preis an: So kann sich etwa einem vorübergehenden Einbruch des CO2-Preises der Ausbau von Erneuerbaren Energien verzögern. Dies ist dann zum Beispiel dem entfallenden Handlungsdruck geschuldet. Die Analyse von Ariadne-Forschenden der Universität Stuttgart – Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung (IER) zeigt unter anderem, dass sich bei einem niedrigen CO2-Preis Investitionen in Wind und Photovoltaik zeitlich nach hinten verschieben. Gleichzeitig erhöht sich der Geldfluss in Gaskraftwerke und - mit stärkerer Nutzung - demnach auch die Emissionsmenge des Stromsektors. Die Forschenden argumentieren für die Notwendigkeit und Vorteile von frühen hohen CO2-Preisen am Emissionsmarkt bis 2030, um die Transformation des Stromsektors hin zu einer klimaneutralen Energieversorgung zielgerichtet zu steuern.

 

Mehr News aus dem Projekt