23.01.2024 Ariadne

Wärmepumpen sind langfristig am günstigsten

Nur die Kosten für Kauf und Einbau zu betrachten, ist beim Thema Wärme zu kurzsichtig. Denn die Entscheidung begleitet Hausbesitzende ein Jahrzehnt und länger. Unter Berücksichtigung der laufenden Kosten für den gesamten Lebenszyklus schneiden die in der Anschaffung teuren Wärmepumpen dann sehr gut ab. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Ariadne-Analyse.

Das Bild zeigt einen Heizungsregler, der auf
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Ariadne-Forschende haben jetzt berechnet, wie hoch die Gesamtkosten für verschiedene Heiztechniken in bestehenden Wohngebäuden sind. Diese Berechnung ist mit Blick auf die übliche Nutzungsdauer angelegt auf einen Zeitraum von 20 Jahren und kalkuliert prognostizierte Energieträgerpreise sowie die zu erwartende CO2-Abgabenentwicklung ein. Das Fazit der Forschenden vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE: Investieren Hausbesitzende jetzt neu in einen Heizungsaustausch, sind Wärmepumpen und Fernwärme nicht nur klimaschonender, sondern langfristig auch kostengünstiger als das Heizen mit Gas. Das am 1. Januar 2024 in Kraft getretene Gebäudeenergiegesetz (GEG) und die damit einhergehende Aktualisierung der Förderrichtlinie „Bundesförderung für effiziente Gebäude-Einzelmaßnahmen“ (BEG EM) sind bei der Analyse bereits berücksichtigt.

Wärmepumpen schneiden im Zuge der Betrachtungen in Einfamilienhäusern nicht nur als umweltfreundlichster, sondern auch als wirtschaftlichster Energieträger ab. Die Gesamtkosten lassen sich durch Integration von Photovoltaik als Energiequelle - zum Beispiel auf dem eigenen Dach installiert - noch weiter senken. In Mehrfamilienhäusern ist die Umstellung auf Wärmepumpen oder Fernwärme ebenfalls kostengünstiger als eine erneuerte Gasheizung. Die positive Kostenbilanz von entweder Wärmepumpen oder Fernwärme trifft auch bei un- und teilsanierten Altbauten zu, trotz höherer Verbrauchs- und Investitionskosten im Vergleich zu energetisch sanierten Altbauten.

In ihrer Analyse betrachten die Forschenden aktuell anfallende Kosten für Kauf und Installation sowie die zukünftigen Betriebskosten für Gas-Brennwertkessel unter Nutzung von fossilem Gas, Biogas oder Wasserstoff, für Luft-Wärmepumpen mit und ohne Nutzung einer eigenen Photovoltaikanlage, für Erdwärmepumpen, Pelletheizungen und Fernwärme. Für die Fallbeispiele unterscheiden sie Einfamilienhaus und Mehrfamilienhaus und berücksichtigen verschiedene Gebäude-Effizienzstandards. Sie beziehen sich dabei auf aktuelle Regelungen (hinsichtlich GEG) und auf zukünftig zu erwartende Entwicklungen von CO2-Preis und Energieträgerpreisen. Angesichts der hohen Entscheidungskomplexität bei der Umrüstung eines Heizsystems empfehlen die Fachleute, Verbraucherinnen und Verbrauchern nachvollziehbare Informationen zu erwartbaren Emissionen sowie Energiepreisen einschließlich CO2-Preisen an die Hand zu geben. Dies kann zum Beispiel im Rahmen der Energieberatung geschehen.

 

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