28.11.2025 Ariadne
Wasserstoff: Warum Investitionen in Langzeitspeicher lohnen
Wasserstoffbasierte Stromspeicher könnten künftig zentrale Lücken im erneuerbaren Energiesystem schließen - doch bislang fehlen Infrastruktur, Investitionen und klare politische Rahmen. Ein neuer Ariadne-Hintergrund zeigt, warum dringender Handlungsbedarf besteht und welche Förderinstrumente Risiken mindern können.
Das geologische Speicherpotenzial für Wasserstoff in Europa übersteigt zwar den Bedarf um ein Vielfaches, Wasserstoff-Kavernen gibt es bisher jedoch noch kaum. Der Ausbau der deutschen Elektrolyse geht nur schleppend voran, und auch wasserstofffähige Gaskraftwerke für die Rückverstromung fehlen noch. Die derzeit plausibelste Technologie für einen wasserstoffbasierten Langfriststromspeicher ist eine Kombination aus einem Elektrolyseur, einem Wasserstoffuntergrundspeicher und einer wasserstofffähigen Gasturbine. Sollten diese Komponenten räumlich voneinander getrennt sein, ist der Anschluss an ein Wasserstoffnetz erforderlich. In dem Ariadne-Hintergrund beschreiben Forschende vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung und dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung die Rolle dieser Speicher im künftigen Stromsystem. Dabei weisen sie darauf hin, die Investitionsbedarfe zeitnah in Angriff zu nehmen.
Investitionen noch risikobehaftet
Die Forschenden legen dar, welchen Risiken Investitionen in Wasserstoffspeicher ausgesetzt sind. Dabei unterscheiden sie Wetter-, Transformations- und Politikrisiken. Dies umfasst zum Beispiel Unsicherheiten über die Menge an Grünem Strom, der über das Jahr hinweg eingespeichert werden kann, Unsicherheit über den zeitlichen Verlauf der Umstellung von Erdgas auf Wasserstoff oder auch die Risiken, die mit künftigen Kurswechseln in der Klima- und Energiepolitik verbunden sein können. Diese Risiken können verhindern, dass in ausreichendem Maße Speicherkapazität zur Verfügung stehen wird.
Anreize und Förderung als Gegengewicht
Die Autorinnen und Autoren empfehlen, die politischen Weichen zeitnah zu stellen. Denn nur dann können die notwendigen Investitionen mit teils langen Vorlaufzeiten rechtzeitig angestoßen werden. In diesem Zusammenhang diskutieren sie verschiedene Förderinstrumente, von einer Investitionskostenförderung über eine Betriebskostenförderung bis hin zu einem Amortisationskonto. Sie könnten für verschiedene Komponenten von Wasserstoff-Langfristspeichern jeweilige Risiken absichern und die Lücke zwischen aktuell anfallenden Kosten und langfristig zu erwartenden Erlösen schließen – und damit den Weg für ein erneuerbares Energiesystem ebnen.