02.07.2021 Ariadne

Lokale Lösungen: Wie Kommunen den Wärmebereich dekarbonisieren könnten

2020 hat der Gebäudesektor seine Klimaziele verfehlt. Die strategische kommunale Wärmeplanung könnte klimafreundliche Strategien im Wärmebereich fördern und dazu beitragen, die Ziele zukünftig zu erreichen. Das zeigt eine neue Ariadne-Analyse.

Das Bild zeigt einen Heizkopf, eine Rohrzange, ein Heizrohr und eine Mini-Modell eines Einfamilienhauses, die auf einem Bauplan platztiert wurden.
Foto: ©Ralf Kalytta - stock.adobe.com

Der Gebäudesektor hat als einziger der im Bundesklimaschutzgesetz genannten Sektoren seine Emissionsminderungsziele für 2020 nicht erreicht. Der Sektor steht vor vielen Herausforderungen, die eine Wärmewende hin zur Klimaneutralität erschweren. Neben kostenintensiven Sanierungen im Gebäudebereich, einem zügigen Ausstieg aus der Wärmeerzeugung mit fossilen Brennstoffen und der Diskussion um die Vermieter-Mieter-Verteilungsfrage finden zwei wichtige Punkte noch nicht ausreichend Beachtung: Eine erfolgreiche Wärmewende erfordert einerseits eine Koordinierung vieler individueller Investitionsentscheidungen. Andererseits ändert sich der Bedarf an kommunalen Infrastrukturen, beispielsweise bei Wärme- und Gasnetzen. Beides erfordert eine vorausschauende Planung.

Ariadne-Forschende vom Öko-Institut, vom Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität e.V. und von adelphi haben sich kommunale Wärmestrategien, die es vereinzelt schon auf Bund-Länder-Ebene gibt, angeschaut. Dabei haben sie unter anderem analysiert, inwieweit die jeweiligen Rahmenbedingungen zur strategischen Wärmeplanung mit dem Ziel einer CO2-freien Wärmeversorgung konformgehen. Die Wissenschaftler stellen fest, dass es zwar Hürden, aber auch Möglichkeiten gibt, Regulatoriken zur Dekabornisierung des Wärmesektors zu schaffen, die den Kommunen die Entwicklung einer lokalen Strategie ermöglichen. Sie betrachten zudem das Wechselspiel zwischen Gesetzen und Verordnungen auf Bundes- und Länderebene, den Einfluss verschiedener Stakeholder sowie die Wirkung von Steuerungsinstrumenten und Strategien europäischer Nachbarn. Ihr Fazit: Deutschland steht noch am Anfang der strategischen kommunalen Wärmeplanung. Wenn der Wärmesektor seine Klimaziele rechtzeitig erreichen soll, wird sie jedoch – neben weiteren Instrumenten – unabdingbar sein.

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