Sprachregeln für News

Wie wir texten

Auf dieser Seite lesen Sie, wie wir auswählen, welche Nachrichten wir veröffentlichen, an welche sprachlichen Regeln wir uns dabei halten und welche Formalia es dabei zu beachten gilt.

Das Bild zeigt ein Tintenfass, aus dem eine Wortwolke emporsteigt.
Grafik: ©goldnetz – stock.adobe.com

Auf dieser Seite finden Sie folgende Informationen: 

Inhaltliche Regeln

Sprachliche Regeln

Formale Regeln

Inhaltliche Regeln 

Unsere mit Abstand wichtigste Regel lautet: Die Inhalte zählen! Wir wollen nur das veröffentlichen, was der Öffentlichkeit einen Mehrwert bietet. Bevor wir uns einer Veröffentlichung widmen, prüfen wir daher ihre Sinnhaftigkeit.

Beispiele:

Keine News: Kopernikus-Projekt X hat Publikation Y veröffentlicht.
News: Die Energiewende erfährt breite Unterstützung der Bevölkerung. Der Anteil der Menschen, die Maßnahmen begrüßen und selbst unterstützen wollen, ist in A Jahren um B Prozent gestiegen. Das ist das Ergebnis einer Studie des Kopernikus-Projekts X.

Keine News: Die Kopernikus-Projekte haben zur Veranstaltung Y eingeladen.
News: Die Bürgermeisterinnen der Region X haben sich zusammengeschlossen, um ihre Gemeinden über die Möglichkeiten der Y-Nutzung vor Ort zu informieren. Das ist ein Ergebnis der Veranstaltung Z der Kopernikus-Projekte.

Keine News: Das Kopernikus-Projekt X hat den Y-Preis gewonnen.
News: Das Z aus Kopernikus-Projekt X hat den Prozess ABC revolutioniert. Dafür ist das Projekt X jetzt mit dem Y-Preis ausgezeichnet worden. „Lob Lob Lob“, begründete die Jury ihre Entscheidung.

 

Sprachliche Regeln

  • Teaser und Titel bringen sofort die eigentliche Nachricht auf den Punkt. Was ist der Inhalt? Was soll gesagt werden? Worauf kommt es an? Wird aus Titel und Teaser klar, warum es wert ist, darüber zu berichten? Wichtig ist auch, dass wesentliche Schlüsselwort zu nennen, um Suchmaschinen die Zuordnung zu erleichtern.
  • Das Wichtigste zuerst. News sind so geschrieben, dass sie sich von unten nach oben kürzen lassen.
  • Der Teaser, spätestens der erste Absatz, beantwortet mindestens vier der fünf wichtigen W-Fragen. Was ist das berichtete Ereignis? Um wen geht es? Wann war das berichtete Ereignis? Warum fand es statt, welchen Hintergrund hat es? (Wo war das berichtete Ereignis?)
  • Kein Eigenlob. Allein die Inhalte der Kopernikus-Projekte sind gut genug. Verzicht auf meist leere Adjektive wie „spannend“, „wichtig“, „exzellent“ etc.
  • Keine Phrasen. Wir sind kein Stammtisch. Sätze wie „Die Energiewende ist wichtig“ oder „Die Energiewende betrifft uns alle“ vermeiden.
  • Keine Wiederholungen. Teaser, Überschrift und Nachricht enthalten stets neuartige Informationen. Lediglich im erklärenden Teil oder in der Info-Box einer News können sich Erklärungen gegebenenfalls doppeln.
  • Kurzer, prägnanter Stil. Sätze, die nicht der unmittelbaren Information dienen, sind aus dem Text zu streichen. Jeder Text hat einen roten Faden. Nur, was dem roten Faden dient, bleibt im Text.
  • Gut lesbar und verständlich formulieren. Aktive Formulierungen verbessern den Textfluss und erhöhen die Zugänglichkeit. Lange und/oder verschachtelte Sätze sowie Passivkonstruktionen und Substantivierungen sind zu vermeiden.
  • Keine sprachlichen Dopplungen in Teaser und Überschrift. Gern mit Synonymen arbeiten.
  • Der Informationsgehalt von Bildern soll, wenn möglich, über die Information des Texts hinausgehen.
  • Der Teaser ist keine Fortsetzung des Titels.
  • Vergleichen und Einordnen. Bei abstrakten Daten (wie Gigawatt oder Hertz) bitte Zahlen durch Vergleiche erklären. „Die Industrie kann ihre Leistung im Fall eines Falles um 1 Gigawatt steigern. Das entspricht in etwa der Leistung eines ganzen Atomkraftwerks.“ Klingt eine Information trivial, ist tatsächlich jedoch wichtig, wird sie eingeordnet: Warum ist das besonders?
  • Nur konkrete Informationen, keine schwammigen Oberbegriffe. Aber: Fachbegriffe erklären, nicht auf einer Sprachebene formulieren, die Laien ohne Vorwissen nicht verstehen können.

 

Formale Regeln

  • Maximale Zeichenlänge News: 3.000 Zeichen bei Texten mit Hintergrund-Informationen und besonderen Textformen (Interview, Reportage). 1.500 Zeichen bei Nachrichten ohne Hintergrund-Informationen.
  • Maximale Länge Titel: Bis zu acht Wörter, optimalerweise nicht mehr als 80 Zeichen.
  • Maximale Länge Teaser: max. 450 Zeichen.
  • Gendern: Auf jeden Fall einheitlich! Nicht mehrere Genderformen mischen. Nach den aktuellen Regeln des BMFTR bevorzugt genderneutrale Bezeichnungen („Forschende“, „Fachleute“, „Bürgerschaft“ ), wo nicht möglich alternativ Doppelnennungen mit weiblicher Form zuerst („Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler“).
  • Keine Fremdwörter. Wo sich Fremdwörter nicht vermeiden lassen: Erklären!
  • Maßeinheiten werden ausgeschrieben: % - Prozent, GW – Gigawatt etc.
  • Keine Abkürzungen verwenden: z. B. – zum Beispiel, ca. – ungefähr, usw. - und so weiter
  • Den semantische Bedeutung von Worten beachten. In der Umgangssprache ist vieles gängig, was sprachlich unkorrekt ist.
  • Möglichst wenig Passivkonstruktionen und Substantivierungen.
  • Das Wort „man“ so selten wie möglich verwenden.
  • Keine Nennung akademischer Titel.
  • Lange Amtsbezeichnungen abkürzen.
  • Zahlen bis zwölf werden ausgeschrieben. Zahlen ab 13 werden in Ziffern geschrieben. Folgt in einem Vergleich eine Zahl bis zwölf auf eine Zahl größer zwölf, werden beide Zahlen als Ziffern geschrieben („8 bis 25 Prozent von“).
  • Datumsformat: 6. Juni 2020 (keine Null vor einstelligen ausgeschriebenen Daten)
  • Zeitenformat: 18 Uhr, 18:30 Uhr
  • Zahlenformat: 0, 1, 1, 10, 100, 1.000, 10.000, 100.000