12.09.2025 Kopernikus-Projekte
Netzentgelte: Perspektiven für die Energiewende
Wie lassen Netzentgelte sich so ausgestalten, dass sie auf die Herausforderungen der Energiewende reagieren? Auf diese Frage gibt die Arbeitsgruppe „Regulierung“ der Kopernikus-Projekte in einem neuen Papier Antworten und Anregungen. Das Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern vereint Expertise aus Ariadne, ENSURE, P2X und SynErgie.
Mit der voranschreitenden Transformation des Energiesystems steigen die absoluten Netzkosten. Aktuelle Analysen sagen voaus, dass bis 2045 Investitionen von 520 bis 600 Milliarden Euro für die deutschen Stromnetze nötig sind. Flexible und systemdienliche Nutzungsformen, etwa durch Verbrauchende, Erzeugende und Speicher, können jedoch dazu beitragen, die Kosten für den Ausbau und Betrieb der Stromnetze zu senken.
Als zentralen Reformansatz empfiehlt das Papier, die Netzentgelte zu dynamisieren. Dabei sollen zeitlich und räumlich differenzierte Preissignale künftig gezielt dazu anregen, die Stromnetze flexibler und effizienter zu nutzen. So lassen sich Belastungsspitzen abfedern und Anreize für netzdienliches Verhalten schaffen.
Belastbare Grundlage für Entscheidungen
Die Forschenden aller Kopernikus-Projekte betonen zugleich die Verteilungseffekte neuer Netzentgeltmodelle und fordern eine Kostenverteilung, die soziale Ausgleichsmechanismen nicht aus den Augen verliert.
Das Papier liefert einen Beitrag zur aktuellen Diskussion, wie sich die Netzentgeltsystematik als Treiber einer kosteneffizienten und sozial verträglichen Energiewende weiterentwickeln lässt. Es bündelt die Perspektiven zahlreicher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und bietet somit eine belastbare Grundlage für weitere Diskussionen und Entscheidungsprozesse.