04.12.2025 Ariadne

Wie Leitmärkte energieintensive Industrien transformieren helfen

Damit klimafreundliche Grundstoffe wie Zement, Stahl und Ethylen im Markt ankommen, braucht es mehr als CO?-Preis und Förderung. Leitmärkte können Nachfrage schaffen, Investitionen auslösen und Planungssicherheit geben. Eine neue Ariadne-Analyse zeigt, wie solche Märkte sich branchen­spezifisch gestalten lassen – und warum sie entscheidend für die Industriewende sind.

Das Bild zeigt ein begrüntes Industriegebäude.
© Korn V. – stock.adobe.com 

Leitmärkte sind Märkte, in denen klimafreundliche Grundstoffe aufgrund ihrer Produkteigenschaft trotz höherer Kosten abgenommen werden. Sie können die Industriewende unterstützen, indem sie Planungssicherheit gewährleisten und für Investitionsanreize sorgen. Laut den Ariadne-Forschenden vom Fraunhofer-Institut für System- und InnovationsforschungGuidehouse Germany und dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung können sie dafür sorgen, dass die Mehrkosten klimafreundlicher Grundstoffe an Abnehmer weitergegeben werden, ohne diese zu sehr zu belasten.

Kennzeichnungen und Nachfrageimpulse

In der Analyse entwickeln die Forschenden Umsetzungsvorschläge, um Leitmärkte für die klimafreundlichen Grundstoffe Zement, Stahl und Ethylen zu etablieren: Für Zement bieten sich Vorgaben für öffentliche Bauprojekte aufbauend auf dem Label der Branche an. Das Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaneutralität der Bundesregierung könnte die Finanzierung sicherstellen. Für Stahl ist eine marktbasierte Hochlaufsicherung auf europäischer Ebene für Inverkehrbringer sinnvoll, während die öffentliche Beschaffung kurzfristig durch Mindestanteile und Pilotprojekte unterstützen kann. Für Ethylen eignen sich insbesondere niedrige, aber ansteigende Mindestanteile von klimafreundlichem Ethylen in Verpackungen. Dieses müsste zukünftig gekennzeichnet werden.

Die Autorinnen und Autoren empfehlen, die Grundlagen, die auf nationaler und europäischer Ebene bereits gegeben sind, basierend auf den entwickelten Umsetzungsvorschlägen fortzuführen. Dabei muss das mittelfristige Ziel sein, Nachfrageimpulse entlang der Wertschöpfungsketten von klimafreundlichen Grundstoffen zu schaffen. Der daraus entstehende Marktrahmen kann langfristig einen Wettbewerbsvorteil gegenüber emissionsintensiven Grundstoffen ermöglichen.

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