30.06.2025 Kopernikus-Projekte

„Guckloch Forschung“: Nichthandeln kann sehr viel teurer sein

Dass die Kopernikus-Projekte forschen, um die Energiewende voranzutreiben, ist weithin bekannt. Doch wer sind die Menschen dahinter, und was prägt ihren Alltag und ihre Weltsicht? Die neue Kopernikus-Serie „Guckloch Forschung“ zeigt montags alle zwei Wochen Gesichter der Energiewende und gibt persönliche Antworten. Heute: Dr. Luisa Sievers, Ariadne.

Das Bild zeigt Dr. Luisa Sievers, die im Kopernikus-Projekt Ariadne mitarbeitet.
Dr. Luisa Sievers ©privat

Die Kopernikus-Projekte gewähren einen persönlichen Blick in ihre Büros, Labore und Werkhallen in einer neuen Steckbrief-Serie. Sie begleitet Interessierte durch das gesamte Jahr 2025, indem sie vierzehntägig eine Person aus der Kopernikus-Forschung vorstellt. Der Steckbrief umfasst drei große Themenwelten: Forschung, Persönliches und „Hinter den Kulissen“. Allen Teilnehmenden liegt ein Bogen mit 15 Fragen vor, von denen sie drei streichen dürfen.

Heute sind Ansichten von Dr. Luisa Sievers zu lesen. Sie arbeitet seit 2010 am Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung in der Abteilung Nachhaltigkeit. Die Physikerin und Ökonomin befasst sich mit der gesamtwirtschaftlichen Wirkung von Nachhaltigkeitstransformation und wendet dafür Modelle an. In Ariadne schätzt sie zum einen die ökonomische Wirkung verschiedener Gesamtsystemszenarien ab, zum anderen analysiert sie die volkswirtschaftlichen Bedeutung der energieintensiven Industrie.

im Klima- und Energieteam des WWF mit Fokus auf Wasserstoff und Power-to-X Technologien
arbeitet im Klima- und Energieteam des WWF mit Fokus auf Wasserstoff und Power-to-X Technologien

Wer vielleicht wenig Zeit hat und selektiv nur einige Fragen anschauen will, kann nachfolgend bequem die Antworten ausklappen, die interessant sind - oder gern auch alle.

Ökonomie. Nachhaltigkeit. Transformation.

Wie wirkt sich die Energiewende auf die Wertschöpfung unterschiedlicher Regionen in Deutschland aus?

Eine nachhaltigere Art zu produzieren und konsumieren bringt Veränderungen für Haushalte, Unternehmen und den Staat mit sich, damit befasse ich mich.

Viele Modellergebnisse zeigen, dass Klimaschutz positiv für die Wirtschaft sein kann und Nichthandeln sehr viel teurer ist. Dies muss in den Köpfen der Entscheidungsträger ankommen.

Die Energiewende erfordert große strukturelle Änderungen von Wirtschaft und Gesellschaft. Ich wünsche mir, dass diese Herausforderung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe und auch Chance begriffen und in diesem Sinne aktiv und dynamisch angegangen wird.

Selbstgemacht: Klarinette spielen oder Gitarre und Gesang am Lagerfeuer.

Mutmachend in Bezug auf positives Denken und Beharrlichkeit: Das Bilderbuch „Tranquila Trampeltreu“ von Michael Ende.

Zeitreisen - aus Neugierde, um daraus fürs Hier und Jetzt zu lernen, und ab und zu mit ausgewählten Begleitpersonen.

… konkret gestalterisch im Bereich des Klimaschutzes unterwegs.

Dissertation, Projektarbeit und zwei Kinder unter einen Hut zu bringen.

Lang ist‘s her – während meiner Diplomarbeit in der Umweltphysik habe ich an der Umweltforschungsstation auf der Zugspitze Messgeräte aufgebaut und Luftproben ausgewertet. Ich fragte mich, woher die seltsamen Spitzen in den Werte kamen – es war die Schneefräse, die direkt unter dem Ansaugstutzen entlangfuhr.

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