09.01.2024 Ariadne

Die künftige Wasserstoff-Versorgung hat noch Hürden zu nehmen

Sektor- und netzübergreifend: Diese Merkmale muss die Wasserstoff-Infrastruktur in Zukunft erfüllen. Ariadne-Forschende zeigen in einer neuen Analyse, dass der hierfür notwendige systemische Blick auf Wasserstoff in Wirtschaft, Wissenschaft und im geltenden Rechtsrahmen allerdings teilweise noch fehlt.

Das Bild zeigt eine Person im Blaumann, deren behandschuhte Hand auf das Wort
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Auf dem Weg zur Klimaneutralität kann Grüner Wasserstoff fossile Energiequellen wie Gas und Erdöl ersetzen. Mehr noch: H2 lässt sich dort einsetzen, wo Industrie und Mobilität energieintensive Prozesse nicht elektrifizieren können. Doch erleichtern oder erschweren herrschende Bedingungen eine ganzheitliche Systemplanung? Dieser Frage haben sich nun Forschende der Technischen Universität Darmstadt und des Instituts für Klimaschutz, Energie und Mobilität e.V. gewidmet.

Sie haben einen Blick in Stellungnahmen und Positionspapieren aus Wirtschaft, Wissenschaft, Beratungsunternehmen und Verbänden sowie bereits geltende Rechtsvorschriften für die Infrastruktur- und Nutzungsplanung von Wasserstoff geworfen. Sie betonen, dass der Einsatz von Wasserstoff für die Energiewende dann zielführend ist, wenn dessen Einsatz nicht rein sektorspezifisch, sondern über das gesamte Energiesystem hinweg geplant wird.

Nutzungsmengen sektorunabhängig betrachten

Ihre Analyse zeigt, dass Akteure in der Wirtschaft dazu neigen, sich auf ihre eigenen Bedürfnisse zu konzentrieren. Derweil identifizieren sie in Wissenschaft, Beratung und Verbänden schon eher eine systemische Perspektive. Die Ariadne-Forschenden stellen fest, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Wasserstoffausbau in Deutschland das Gesamtsystem bisher unzureichend berücksichtigen.

Europäische Vorschriften zeigen dagegen erste Ansätze einer sektorübergreifenden Betrachtung des Wasserstoffeinsatzes. Um die bestehenden Lücken in Deutschland zu schließen, empfehlen die Autorinnen und Autoren der Analyse, eine realistische Netzentwicklungsplanung durchzuführen. Diese sollte Nutzungsmengen und Infrastrukturen über alle Sektoren hinweg einbeziehen. Dadurch lassen sich Kosten wirklichkeitsnah kalkulieren und fundierte Investitions- sowie Förderentscheidungen treffen.

 

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