25.08.2025 Kopernikus-Projekte

„Guckloch Forschung“: Mit Recht und Mut

Dass die Kopernikus-Projekte forschen, um die Energiewende voranzutreiben, ist weithin bekannt. Doch wer sind die Menschen dahinter, und was prägt ihren Alltag und ihre Weltsicht? Die Kopernikus-Serie „Guckloch Forschung“ zeigt das ganze Jahr 2025 montags alle zwei Wochen Gesichter der Energiewende und gibt persönliche Antworten. Heute: Eva-Maria Thierjung, ARIADNE.

Das Bild zeigt Eva-Maria Thierjung, ARIADNE.
Eva-Maria Thierjung ©privat

Die Kopernikus-Projekte gewähren einen persönlichen Blick in ihre Büros, Labore und Werkhallen in einer ganzjährigen Steckbrief-Serie. Sie begleitet Interessierte durch 2025, indem sie vierzehntägig eine Person aus der Kopernikus-Forschung vorstellt. Der Steckbrief umfasst drei große Themenwelten: Forschung, Persönliches und „Hinter den Kulissen“. Allen Teilnehmenden liegt ein Bogen mit 15 Fragen vor, von denen sie drei streichen dürfen.

Eva-Maria Thierjung forscht seit der ersten Forschungsphase im Jahr 2020 in den Arbeitspaketen “Europa” und “Governance und Institutionen” von ARIADNE, einem der vier Teilprojekte des Kopernikus-Verbundvorhabens. Gemeinsam mit Prof. Dr. Sabine Schlacke und ihrem Kollegen Christoph Plate beleuchtet die Volljuristin und wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts für Energie-, Umwelt- und Seerecht (IfEUS) der Universität Greifswald die rechtswissenschaftliche Dimension der deutschen Energiewende.

Wer vielleicht wenig Zeit hat und selektiv nur einige Fragen anschauen will, kann nachfolgend bequem die Antworten ausklappen, die interessant sind - oder gern auch alle.

Klima- und Energiegovernance, Mehrebenensystem, „Flächenmanagement“.

Ich analysiere und bewerte aus rechtswissenschaftlicher Perspektive Handlungsoptionen zur Umsetzung der Energiewende in Deutschland unter besonderer Berücksichtigung von zwei Herausforderungen: 1. Deutschland vollzieht diese Transformation nicht allein, sondern als EU-Mitglied und föderal organisierter Bundesstaat und 2. die Energiewende entwickelt sich zunehmend zu einer „Flächenmanagement“-Aufgabe, die gelöst werden will.

Mut! Ich würde uns allen mehr Mut wünschen: Mut, ergebnisoffen Sachverhalte zu Ende zu denken, das Gedachte zu kommunizieren und neue Wege einzuschlagen; Altes loszulassen, aber auch Mut, der Gesellschaft und Politik etwas zuzutrauen.

Hafermilch, rote Spitzpaprika, Haferjoghurt

Der Kleine Prinz von Antoine de Saint-Exupéry

Ich würde mir Omnilinguismus aussuchen, d.h. die Fähigkeit, jede Sprache auf der Welt zu verstehen und sprechen zu können. Ich würde diese Fähigkeit dafür einsetzen, um mehr Verständnis bei den Entscheidungsträgern und Stakeholdern, allen voran in der EU, zu erreichen: Sprache vermittelt den Zugang zur Mentalität und Denkweise und ist damit ein Türöffner!

Ohne Kaffee, ohne mich! Leider führt dieser Wahlspruch zu einem definitiv zu hohen Kaffeekonsum.

In einer schwedischen Stuga am See, während des Sommers.

Wenn ich weiterhin im juristischen Bereich tätig wäre: Richterin. In einem Alternativ-Leben: (Augen-)Ärztin.

Als ich frisch nach meinem 2. Jur. Staatsexamen im Kopernikus-Projekt ARIADNE angefangen habe und sofort an der Erstellung des ersten großen gemeinsamen Produkts meines Arbeitspakets beteiligt war, war ich sehr verwundert, wie lang und mit welcher Intensität um Begriffe und Formulierungen gerungen wurde. Aus dieser ersten Erfahrung interdisziplinärer Zusammenarbeit habe ich zwei wesentliche learnings für mich mitgenommen: Wenn zwei dasselbe sagen, meinen sie noch lange nicht dasselbe – insbesondere, wenn sie unterschiedlicher Profession sind! Und: Sprache ist oft das einzige Werkzeug, das wir haben und der Teufel steckt regelmäßig im Detail. Deshalb: Der erste Schritt für eine gelungene, (fachübergreifende) Zusammenarbeit ist häufig zunächst eine gemeinsame Sprache zu finden und dabei möglichst präzise und achtsam zu sein.

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